Vorverlagerung des /g/ in den prätonischen Silben /gə/ und /gi/

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    2502084
    10.7345/prolog-2502084
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    Artikulation/Phonologie, Sprachentwicklung, Diagnostik
Zusammenfassung: Die Vorverlagerung (VV) von /k/ und /g/ ist laut Fox-Boyer (2023) bis 3;5... mehr
Produktinformationen "Vorverlagerung des /g/ in den prätonischen Silben /gə/ und /gi/"
Zusammenfassung: Die Vorverlagerung (VV) von /k/ und /g/ ist laut Fox-Boyer (2023) bis 3;5 Jahre bei mehr als zehn Prozent der Kinder zu beobachten und gilt daher bis zu diesem Zeitpunkt als physiologisch. Eine Ausnahme stellt die VV des /g/ in den prätonischen Silben /gə/ oder /gi/ dar: Sie kann in Nomen und bei Verben im Partizip II bis zum Alter von 4;11 Jahren auftreten, obwohl der Einzellaut /g/ an sich bereits erworben wurde (Fox-Boyer, 2023).
In diesem Artikel werden die Ergebnisse einer Querschnittstudie präsentiert, die mit 103 Kindern zwischen 4;0 und 5;5 Jahren durchgeführt wurde. Ziele der Untersuchung waren, eine Aussage über die Häufigkeit der Vorverlagerung des /g/ in den prätonischen Silben /gə/ und /gi/ bei bereits erworbenem Einzellaut /g/ und über das Überwindungsalter dieses Prozesses zu treffen. Zudem wurde untersucht, welche Wortarten (Nomen, Adjektive, Verben im Partizip II) und welche morphologischen und prosodischen Strukturen von diesem Phänomen betroffen sind.
In einem ersten Schritt wurden mithilfe der Ergebnisse der „Psycholinguistischen Analyse kindlicher Aussprachestörungen" (PLAKSS-II; Fox-Boyer, 2014) und eines selbstentwickelten Screenings zur Aussprache der unbetonten Silben /gə/ und /gi/ (ScreenUnS; Collasius, 2022) die Häufigkeiten der VV des /g/ in den prätonischen Silben /gə/ und /gi/ bestimmt (Primäranalyse). In einer weiteren Auswertung fand eine genauere Betrachtung der Datensätze jener ProbandInnen statt, die eine VV des /g/ in den prätonischen Silben /gə/ oder /gi/ zeigten, obwohl sie den Einzellaut /g/ bereits erworben hatten (Sekundäranalyse). Unterschiede innerhalb der einzelnen Wortarten sowie der morphologischen und prosodischen Merkmale wurden analysiert.
Bei fünf der 103 an der Studie beteiligten Kinder (4,9%) war eine VV des /g/ in der prätonischen Silbe /gə/ zu beobachten, obwohl der Einzellaut /g/ bereits erworben war - unabhängig von den Wortarten sowie den morphologischen und prosodischen Strukturen. In der Altersgruppe 4;0-4;5 Jahre zeigte sich die VV des /g/ in der prätonischen Silbe /gə/ bei mehr als zehn Prozent. Es scheint sich somit um einen phonologischen Prozess zu handeln, der bis zum Alter von 4;5 Jahren physiologisch ist. Die Silbe /gi/ war von dieser Vorverlagerung nicht betroffen. Bisherige Forschungsergebnisse von Fox-Boyer (2023) deuten darauf hin, dass Kinder, die das /g/ in der prätonischen Silbe /gə/ vorverlagert bilden, obwohl sie den Einzellaut /g/ bereits erworben haben, auch das /g/ in der prätonischen Silbe /gi/ vorverlagern. Dies konnte in der hier vorliegenden Studie nicht bestätigt werden.
 
Abstract
According to Fox-Boyer (2023), the velar fronting of /k/ and /g/ is observed in more than ten percent of children by 3;5 years of age and is therefore considered physiological up to that point. An exception is the fronting of /g/ in unstressed syllables /gə/ or /gi/ in word-initial position (pretonic syllables): It can be observed in nouns and in verbs in the past participle up to the age of 4;11 years, even though the single phoneme /g/ has already been acquired (Fox-Boyer, 2023).
This article presents the results of a cross-sectional study conducted with 103 children between the ages of 4;0 and 5;5. The aim of the study was to examine the frequency of fronting of /g/ in pretonic syllables /gə/ and /gi/ after the single phoneme /g/ has already been acquired, as well as the age at which this process is overcome. It was also investigated which word types (nouns, adjectives, verbs in the past participle) and which morphological and prosodic structures are affected by this phenomenon.
Using the results of the "Psycholinguistic Analysis of Children's Speech Disorders" (Psycholinguistische Analyse kindlicher Aussprachestörungen, PLAKSS-II; Fox-Boyer, 2014) and a self-developed screening for the pronunciation of the unstressed syllables /gə/ and /gi/ (ScreenUnS; Collasius, 2022), the frequencies of fronting of /g/ in the pretonic syllables /gə/ or /gi/ were determined (primary analysis). In a secondary analysis, the data sets of those children who showed fronting of /g/ in the pretonic syllables /gə/ or /gi/, despite having already acquired the single phoneme /g/, were examined in more detail. Differences within individual word types as well as morphological and prosodic features were analyzed.
In five of the 103 children involved in the study (4.9%), fronting of /g/ in the pretonic syllable /gə/ was observed, although the single phoneme /g/ had already been acquired, independent of word types as well as morphological and prosodic structures. In the 4;0-4;5 age group, fronting of /g/ in the pretonic syllable /gə/ was found in more than ten percent of cases. It can be assumed that fronting of /g/ in the pretonic syllable /gə/ is a phonological process that is physiological up to the age of 4;5 years.
The syllable /gi/ in word-initial position was not affected by this fronting. Previous research by Fox-Boyer (2023) indicates that children who produce fronted /g/ in the pretonic syllable /gə/, even though they have already acquired the single phoneme /g/, also show fronting of /g/ in the pretonic syllable /gi/. This could not be confirmed in the current study.
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Dieser Artikel wurde in der Fachzeitschrift Logos veröffentlicht. Ausgabe 2/2025... mehr
Inhalt:
Dieser Artikel wurde in der Fachzeitschrift Logos veröffentlicht.
Ausgabe 2/2025   DOI-Nr. 10.7345/prolog-2502084
 
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