Dieses Vertiefungsseminar „Rund ums Velum" setzt zwei Kurse bei der Dozentin voraus. Ein Einführungsseminar und eines der Vertiefungsseminare sollten als Basis bereits belegt worden sein, da sowohl die intraorale als auch die beidhändige Arbeit am Velum eine verfeinertere Berührungsqualität und anatomisch-räumliches Vorstellungsvermögen erfordert. In diesem einen Tag werden wir sowohl Craniosacrale als auch Muskelfaszien-Griffe gezielt zum Velum kennenlernen. Die faszialen und muskulären Verbindungen vom Velum zum Sphenoid nach cranial sowie zum Zungenbein und Kehlkopf nach kaudal werden in beidhändigen vorsichtigen Griffen wieder in Austauschbehandlungen eingeübt. Die Zusammenhänge zur Innervation des Velums und sympathicotone Reaktionen werden beleuchtet. Das Seminar umfasst folgende Funktionsketten oder anatomische Strukturen:
- Velummuskulatur und Velopharyngealer Abschluss (VPA) bei Schluck-, Sprech- und Resonanz-Arbeit
- Veluminnervation und Funktionszusammenhänge von Würgen, N. vagus, Vegetativum
- fasziale und muskuläre Verbindungen vom Velum zum Sphenoid nach cranial bzw. zum Hyoid und Larynx nach kaudal,
- Ko-Artikulationsprozesse und Anpassung des VPA
- Bedeutung von Kieferöffnungsweite, Diphthongen und vorsichtiger Anbahnung bei ersten Artikulationsversuchen und oraler Luftstromlenkung
Alle Partnerübungen sollen in Resonanz- und Sprechübungen münden, um die Einbettung in die logopädische Therapie bei LKGS-Patienten, postoperativ nach Tumoren oder auch bei neurologisch bedingten Velumfunktionsstörungen wie bei Dysarthrie oder Schluckstörungen, besser nachvollziehen zu können.
Anmerkung: Thematisch ergänzt sich dieses Seminar wunderbar mit dem LKGS-Seminar bei der gleichen Dozentin, das die beiden Tage vor diesem Velum-Seminar bei ProLog angeboten wird.
Silvia Herl-Peters absolvierte von 1989 bis 1992 ihre Logopädieausbildung in Mainz. Seitdem war sie in verschiedenen logopädischen Praxen tätig, seit 1996 in Aachen. Seit 1997 liegt ihr Therapieschwerpunkt im Bereich der LKGS-Fehlbildungen. 2000 Diplom der Lehr- & Forschungslogopädie an der RWTH Aachen. Einige körpertherapeutische Weiterbildungen folgten: 1999 bis 2001 Hanne-Marquardt-Fußreflex®, 2004 bis 2005 NET & ORT nach dem Castillo Morales®-Konzept, 2007 bis 2011 Craniosacralausbildung nach Hugh Milne in VisionaryCraniosacralWork™, 2011-2012 Myofascial Release® bei Dr. Robert Schleip. Außerdem folgten Zusatzausbildungen im Bereich Palliative Care 2018-19 und Ethikberatung im Gesundheitswesen 2021-22.
